Ökologischer Fußabdruck

Dein ökologischer Fußabdruck gibt an, wieviel Menschen mit Deinem Lebensstil unser Planet verkraften kann, ohne langfristig geschädigt zu werden. In Mitteleuropa verbraucht in der Regel jeder Einwohner jährlich so viel Energie, Wasser, Material und Nahrung, dass unser Planet nur deshalb noch halbwegs funktioniert, weil im Gegensatz dazu in den Entwicklungsländern sehr viele Menschen weit unter dem Existenzminimum leben.

Besonders großen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck haben die Bereiche „Wohnen und Energie“, „Ernährung“, „Konsumverhalten“ und „Mobilität“.

„Nachhaltig zu leben“ bedeutet ganz allgemein, einen Lebensstil zu haben, der langfristig niemandem schadet. In der Forstwirtschaft bedeutet es zum Beispiel, jedes Jahr dem Wald nur so viel Holz zu entnehmen, wie in einem Jahr gleichzeitig nachwächst. Noch einfacher gesagt, muss (in Deutschland auch per Gesetz) für jeden gefällten Baum auch wieder ein neuer Baum gepflanzt werden.

Leider unterliegen viele Menschen durch fehlende Kenntnisse und Medieneinfluss dem Trugschluss, die Natur müsste möglichst unberührt bleiben. Baustoffe, Kleidung und sogar Nahrung müssen dann künstlich hergestellt werden, obwohl sie in der Natur viel umweltfreundlicher einfach durch Wachstum entstehen. Beim Wachstum von Bäumen zum Beispiel wird der Atmosphäre durch die Photosynthese das Treibhausgas Kohlendioxid entzogen und in Holz umgewandelt. Wenn dieses Holz als Möbel oder Baustoff in unserer Wohnung Verwendung findet, bleibt der Kohlendioxidspeicher langfristig erhalten.
Unser Leben kann nur dann nachhaltig sein, wenn wir möglichst viele natürliche Ressourcen („nachwachsende Rohstoffe“) nutzen, aber eben nur in dem Umfang, in welchem sie auch tatsächlich nachwachsen. Das bedeutet zwingend Einschränkungen in Konsum, Ernährung, Mobilität und Energieverbrauch. Diese schonen jedoch nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel und die Gesundheit, also trotz aller Mühen eine Win-Win-Situation. Mehr dazu findest Du auch auf dieser Homepage unter „Leben in und mit der Natur“ (oben im Menü).

Neben einigen Aufgaben zum Ökologischen Fußabdruck findest Du direkt hier viele Anregungen, wie Du vom Klimakiller zum Klimaheld werden kannst. Fange am besten heute noch damit an, indem Du Dir immer wieder kleine Verbesserungen dauerhaft angewöhnst.

Was Du tun kannst

Energie sparen

  • keinen Wäschetrockner verwenden, sondern die Wäsche auf die Leine hängen
  • kleine Mengen Wäsche mit der Hand waschen, Waschmaschine nur gut gefüllt laufen lassen (ebenso Geschirrspülmaschine)
  • bügeln nur, wenn wirklich nötig, Bügeleisen nicht vergessen auszuschalten
  • nur soviel Wasser im Wasserkocher erhitzen, wie tatsächlich benötigt wird
  • Boiler nur bei Bedarf kurz vorher anschalten
  • PC, Bildschirm und TV bei Nichtgebrauch richtig ausschalten (am einfachsten über schaltbare Steckdosenleiste)
  • Kaffeemaschine abschalten, wenn der Kaffee fertig ist
  • auf glatten Böden kehren statt staubsaugen

Wasser sparen

  • Brauchwasser auffangen und für die Toilettenspülung verwenden (das Spülen mit Eimer muss man aber etwas üben)
  • wassersparend duschen
  • Wasserhahn zwischendurch abdrehen (z.B. beim Zähneputzen oder Kartoffeln schälen)
  • Regenwasser von Dachentwässerung auffangen und nutzen (Gießwasser im Garten)

Material sparen

  • Kleidung versuchen, gebraucht zu kaufen oder selbst lange abtragen (Beschädigungen reparieren, kleine Flecken tolerieren, kurzlebige Modetrends ignorieren)
  • zum Einkauf Mehrwegverpackungen und Stoffbeutel mitnehmen, verpackungssparend einkaufen
  • nicht für jeden Bedarf gleich etwas neu kaufen sondern versuchen, ein Problem mit dem vorhandenen Equipment zu lösen
  • nicht mehr benötigte funktionstüchtige Gegenstände verkaufen oder weggeben anstatt wegzuschmeißen
  • selbst „Second-Hand-Angebote“ vor einem Neukauf checken
  • Haushaltsgeräte bei Beschädigung versuchen zu reparieren
  • so oft wie möglich natürliche Rohstoffe (z.B. Holz, Kork, Papier, Naturfasern) aus nachhaltigem Anbau anstelle von Kunststoffen oder -fasern nutzen
  • sinnvoll drucken (sparsam, doppelseitig, Fehldrucke vermeiden), Recycling-Papier verwenden

Kraftstoff sparen

  • regionale Produkte bevorzugen, um Transportwege einzusparen
  • eigene Wege möglichst zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV zurücklegen
  • unnötig weite Reisen meiden
  • Fahrgemeinschaften bilden
  • notwendige Besorgungen zusammenlegen (nicht wegen jeder Kleinigkeit sofort lossausen)

Ernährung optimieren

  • weniger essen (etwa 50% der EU-Bevölkerung ist übergewichtig)
  • Essen selbst frisch zubereiten anstatt verpackungsintensives FastFood zu wählen
  • Konsum intensiv veränderter Nahrungsmittel einschränken (zu deren Herstellung wird eine große Menge Energie benötigt)
  • heimische saisonale Lebensmittel bevorzugen, nach Möglichkeit auch selbst anbauen (Petersilie, Radieschen…)
  • frische Lebensmittel Konserven oder Tiefkühlware vorziehen, möglichst „unverpackt“ einkaufen
  • beim Kochen Wassermenge klein halten (z.B. beim Kartoffeln kochen) und nur sanft köcheln lassen (spart Energie und schont Nährstoffe)
  • „naturnahe“ Getränke (Wasser, Tee, Saft aus der Region) bevorzugen
  • Lebensmittel nicht verderben lassen (weniger einkaufen, was schneller weg muss zuerst essen)

Natürlich sind das zunächst viele minimale Veränderungen. Im Gegensatz zu politischen Diskussionen und Entscheidungen mit hohem bürokratischen Aufwand wirken diese Veränderungen aber sofort. Und wenn jeder Einwohner Deutschlands jeden Tag eine kleine Verbesserung schafft, sind das 80 Millionen tägliche Verbesserungen!

Willst Du noch mehr tun und zumindest in Teilbereichen autark leben, dann schau mal unter „Leben mit und von der Natur“!

Fragst Du Dich „Wozu das ganze – nach mir die Sintflut!“ dann schaue Dir im „Museum der gefilzten Tiere“ an, was für faszinierende Bewohner diesen Planeten mit Dir teilen und im Gegensatz zu Dir an der Klimakrise selbst überhaupt nichts ändern können, obwohl sie die Auswirkungen oft jetzt schon massiv spüren!