Kleiber (Sitta europaea)

Gesang des Kleibers

Faszinierende Kleiberhöhle

Obwohl der Kleiber einen langen Schnabel hat, ist dieser nicht kräftig genug, um selbst eine geräumige Höhle zu meißeln. Deshalb brütet er in alten Spechthöhlen. Als wichtigste Umbaumaßnahme wird der unnötig große Höhleneingang auf einen Durchmesser von etwa 30mm verkleinert. Dazu wird das Einflugloch mit herbeigetragenem feuchtem Lehmboden ausgekleidet, welcher nach dem Trocknen eine harte stabile Masse bildet. So werden alle Konkurrenten und Räuber, die größer als ein Kleiber sind, schon mal ausgesperrt. Immerhin kann ein Vogel nicht einfach die Wohnungstüt verschließen, wenn er diese zur Futtersuche verlassen muss.
Mit dieser Lehmmasse dichtet der Kleiber auch zugige Ritzen in Nistkästen ab, so dass sich der Kasten oft gar nicht mehr öffnen lässt.
Daher auch der Name: Der Beruf des Kleibers (Kleber) war im Mittelalter für das Erstellen von Lehmwänden und die Füllung von Fachwerk zuständig.

Die riesige Spechthöhle muss natürlich gefüllt werden, damit die jungen Kleiber warm, trocken und hoch genug liegen, um beim Ausfliegen auch eine Chance zu haben, das entsprechend hoch gelegene Ausflugloch zu erreichen. Hierzu trägt der Kleiber riesige Mengen an Material in die Höhle ein. Zuunterst befindet sich eine Schicht Mulm aus verwittertem feuchten Höhlenmaterial. Darüber kommen Holzstückchen und hunderte dünne Rindenschuppen, die er von umliegenden Bäumen, bevorzugt Kiefern, sammelt.